Vertrieb

MAPIS goes Romania

Roland Blaschke, 09.12.2016

Im Rahmen der Neuorganisation des Bereichs Händlernetzentwicklung MS/SN werden die Aufgaben des Teams MAPIS Markt & Wettbewerb „sukzessive“ nach Rumänien zu Mercedes-Benz Romania verlagert. Bereits zum 12.12.2016 beginnen die ersten zwei rumänischen Mitarbeiter mit ihrer Einarbeitungsphase. Anschließend geht es schrittweise weiter.

Bildunterschrift (xxx, Fotolia.com)

Das Akronym MAPIS steht für das globale Markt- und Produkt Informations-System und ist ein seit über 25 Jahren etabliertes Vertriebssystem, welches u.a. die Mercedes-Benz Retail-, Markt- sowie Wettbewerbs-Zulassungszahlen enthält, die segmentspezifisch für alle Fahrzeugsparten aufbereitet sind. Diese Daten dienen als Basis für zahlreiche Reports bis hin zu strategischen Produktentscheidungen. Daher erfordert das Befüllen des Systems mit diesen zum Großteil sehr sensiblen Daten und deren Aufbereitung ein profundes Markt- und Wettbewerbs-Know-how sowie langjährige Erfahrung. Bewerkstelligt wird dies bis heute durch ein Team von sechs Mitarbeitern.

 

Die Idee besteht nun darin, diese Aufgaben nach Rumänien zu Mercedes-Benz Romania zu verlagern, um durch die niedrigeren Lohnkosten Einsparpotentiale zu realisieren. Nach Aussage des Managements sei ausreichend qualifiziertes Personal vor Ort vorhanden. Doch bei der Akquise der ersten zwei Mitarbeiter für jene Aufgaben, welche bisher eine deutsche Fremdfirma beigesteuert hat, tat man sich bereits recht schwer. Erst nach langer Suche wurden zwei geeignete Mitarbeiter mit dem notwendigen Know-how in Rumänien gefunden. Sie müssen jetzt von jenen deutschen Kollegen eingearbeitet werden, deren Aufgaben nach Rumänien verlagert werden. Das ist doppelt hart und verstößt gemeinhin gegen die guten Sitten (vgl. § 817 BGB).

 

Eine Anfrage der Konzernstrategie an den Bereich MS/SN, hinsichtlich einer Ergänzung der MAPIS Markt- und Wettbewerbsdaten um die jeweiligen Preise, wurde abgelehnt. Stattdessen kauft man die Daten nunmehr extern teuer ein. Welche Einsparungen dann schlussendlich noch erzielt werden können, ist an dieser Stelle ausgesprochen fraglich.

 

Auslöser dieser ganzen Einsparhysterie ist eine Untersuchung der BCG (Boston Consulting Group) im Rahmen von MS Agile / F4L. Weitere konkrete Ergebnisse bzw. Maßnahmen liegen uns derzeit noch nicht vor. Daher fordern wir von der Geschäftsleitung eine detaillierte Liste aller noch geplanten Einsparmaßnahmen bzw. Verlagerungen nach extern. Wir halten Sie diesbezüglich weiter auf dem Laufenden.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0